Vom Mieter zum Eigentümer: Wohnungsofferten sorgfältig prüfen

BERLIN. "Werden Sie Eigentümer! Kaufen Sie Ihre Mietwohnung und zahlen Sie ab sofort die Miete in die eigene Tasche." Landauf landab verkaufen Baugenossenschaften und Wohnungsgesellschaften ihre Immobilien und bieten sie mit verlockenden Konditionen den eigenen Mietern an. Mancher Umworbene erfüllt sich den Wunsch nach eigenen vier Wänden; er muss nicht einmal umziehen. Andere Mieter zögern. Und das zu Recht, warnt der Verband Privater Bauherren (VPB), denn nicht jedes scheinbar günstige Angebot ist wirklich ein gutes Geschäft.

Ein großes Problem bei der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen sind die veränderten Eigentumsverhältnisse. Übernehmen die meisten Mieter ihre einzelnen Wohnungen, dann bilden sie kraft Gesetzes eine neue Gemeinschaft der Wohnungseigentümer und müssen sich im Rahmen der vom Wohnungseigentumsgesetz vorgegebenen Richtlinien miteinander arrangieren. Das ist menschlich nicht immer einfach. Wirklich schwierig wird es allerdings erst, so die VPB-Erfahrung, wenn nur wenige Mieter ihre Wohnungen kaufen und das Gros der Immobilie an einen einzelnen Investor geht. Dieser hat dann die Mehrheit und damit auch das Sagen in der Wohnanlage.

Nach Erfahrung vieler VPB-Berater legen manche Mehrheitseigner es regelrecht darauf an, durch überhöhte Umlagen und viele Sonderzahlungen die Einzeleigentümer nach und nach zu vertreiben und deren Besitz zu günstigen Konditionen zu übernehmen.

Gerade die Umlagen, Rücklagen der Eigentümergemeinschaft und Instandhaltungskosten für die Anlage, belasten viele Eigentümer finanziell stark. Oft denken die Mieter beim Kauf der eigenen Wohnung gar nicht an diese Zusatzkosten. Sie kalkulieren zwar ihre monatlichen Zins- und Tilgungszahlungen ein, vergessen aber die Umlagen. Die addieren sich jedoch unter Umständen mit beachtlichen Beträgen hinzu – die monatliche Gesamtbelastung liegt dann weit höher als jede Mietzahlung. Auch das müssen Kaufinteressenten bedenken, bevor sie sich zum Kauf ihrer Mietwohnung entschließen.

Mieter, die sich mit dem Gedanken an den Kauf ihrer Wohnung tragen, sind gut beraten, wenn sie sich vorab über den baulichen Zustand der Anlage informieren. Dabei unterstützt sie der Verband Privater Bauherren (VPB). Die VPB-Sachverständigen beraten sowohl einzelne Mieter als auch Gruppen Gleichgesinnter – unabhängig und firmenneutral! Der VPB-Experte begutachtet nicht nur den baulichen Zustand der einzelnen Wohnungen, sondern auch – und das ist noch wichtiger – den Gesamtzustand der Immobilie. Oft sind Mietobjekte nicht im besten Zustand. Warum sonst sollten die Vermieter sie veräußern wollen? Eventuelle Sanierungsstaus müssen dann von den zukünftigen Eigentümern behoben und bezahlt werden. Kaufinteressenten müssen wissen, was da finanziell auf sie zukommt, um die Entscheidung für oder gegen den Kauf der eigenen Mietwohnung objektiv treffen zu können.

Damit der Kauf der eigenen Mietwohnung kein Reinfall wird, hat der VPB als Verbraucherschutzverband den Ratgeber "Vom Mieter zum Eigentümer" herausgegeben, der im Internet kostenlos heruntergeladen werden kann (www.vpb.de).

Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.